Jazzmusik und Jazzdance

Jazzdance ist eine aus der USA stammende, weitverbreitete zeit-genössische Tanzform, untrennbar mit Jazzmusik und ohne diese nicht denkbar.

Der Jazz entstand durch die Nachfahren der durch Sklavenhandel zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert nach Amerika verschleppten Schwarzafrikaner als Ausdruck von Freiheit.

Aus der Verschmelzung europäischer Musiktradition mit afrika-nischen Elementen entstand so eine Form der afroamerikanischen Musik, zu der neben Jazz unter anderem auch Blues, Gospel und Rock gehören. Typisch für diese Beispiele ist die auf afrikanische Ursprünge zurückweisende Verbindung von Musik und Körperbewegung.

Die Geschichte der Entstehung des Jazzdance verläuft parallel mit der Geschichte des Sklavenhandels von Afrika nach Amerika. Sie dokumentiert eine Epoche der Unterdrückung der Menschenwürde, aber auch Mittel und Wege, wie sich das Recht auf persönliche Freiheit und freie Entfaltung immer wieder durchsetzt - auch wenn dieser Kampf oft mehrere Generationen andauert.

Jazzdance im Freizeitbereich

Im Sog der weltweiten Discowelle ist Jazzdance im außerkünstleri-schen Bereich so etwas wie ein Volkstanz mit "nationalitäten-egali-sierender" Wirkung geworden. Zu Popmusik wird in der Schule getanzt, im Kindergarten, in der Disco, im Wasser, im Altenheim, sei es in New York oder Moskau, im Schwarzwald oder am Wüstenrand.

Die vermeintliche Bewegungsfreiheit wird allerdings von den meisten kommerziellen Discotheken durch Platzeinschränkung zugunsten des Alkoholkonsums zunichte gemacht. Ein freies, befreiendes Tanzen kann nur möglich sein, wenn äußere Voraussetzungen, wie Behebung des Raummangels, wie beim Jazzdance-Training geschaffen werden.

Künstlerischer Tanz

Da Jazzdance eine Ausdrucksform ist, deren Merkmal es ist, keine festgelegte Form zu haben, erklärt sich daraus auch die Offenheit für andere Stile. Jazz und Jazzdance integrieren alle Einflüsse von Folklore über Klassik bis zu Sport oder Akrobatik problemlos, da beide selbst aus verschiedenen Stilen und Kulturen entstanden sind. Bis etwa 1954 war der Jazzdance eine Tanzform der Musicals, des Tonfilms und, in standardisierter Form, ein Gesellschaftstanz.

Wie die Jazzmusik durchdringt der Jazzdance mittlerweile die verschiedensten Kunst- und Unterhaltungsformen.

Tänzer und Choreographen, wie der Amerikaner Alvin Ailey oder in Europa Maurice Béjart proklamierten durch ihr Können den Jazzdance zur eingenständigen Kunstform. Sie und die aus dem Bühnentanz kommenden Tanzpädagogen schufen, jeder auf seine eigene persönliche Art, den "Modern Jazzdance", in dem sie die bislang rein afro-amerikanische Körpertechnik um das technische und künstlerische Kapital des klassischen Tanzes und des Modern Dance erweiterten., wie beim Jazzdance-Training geschaffen werden.

Merkmale des klassischen Tanzes:

Merkmale des Jazzdance:

Betonung der Erdhaftigkeit, durch Ausnutzung der versch. Ebenen